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Bereits im Herbst 2020 stellte der Arbeitskreis Verkehr des OV der Grünen Zellingen sein Verkehrskonzept öffentlich vor. Die damals schon benannten Gründe für eine Neustrukturierung des Verkehrs in der Marktgemeinde stellen sich mittlerweile als zunehmend bedeutsamer heraus:
- Mehr Klimaneutrale Mobilität auf kommunaler Ebene
- Sichere unmotorisierte Fortbewegung in der Gemeinde
- Erleichterungen für eine gesündere Mobilität
- Mehr Lebensqualität in unseren Ortsstraßen durch weniger Immissionen von Abgasen Stäuben und Lärm
- Belebung der Kernzonen unserer Orte
Spätestens mit der Bürgerbeteiligung am Interkommunalen Städtebau-Entwicklungskonzept (ISEK) wurde klar, dass viele Bürger eine Beruhigung des innerörtlichen Verkehrs aus den von den Grünen vertretenen Motiven heraus wünschen. Viele Bürger sind enttäuscht, dass sie bis heute nicht über das Ergebnisse der Ortsbegehungen informiert wurden.
Wir stellen nun ein weiterentwickeltes Verkehrskonzept des OV der Grünen Zellingen vor und konkretisieren notwendige Maßnahmen.
In den folgenden Spalten sehen Sie unsere Vorschläge und Vorstellungen zu Autoverkehr, Radverkehr, öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV) und Fußgänger*innen.
Ein wesentliches Grundprinzip für den motorisierten Verkehr in Zellingen sollte lauten: „Erreichbarkeit ja, Durchgangsverkehr nein!“. Demnach sind Billingshäuser Straße und Würzburger Straße Ortsstraßen. Es obliegt einzig und allein der Gemeinde Tempo 30 einzuführen, damit dies einheitlich für alle Ortsstraßen gültig ist.
Durchgangsverkehr lässt v.a. die Turmstraße veröden. Eine Reduzierung dieses Verkehrs kann durch veränderte Straßenführung der St2300 bei der Ortseinfahrt Nord erreicht werden. Eine konsequente Ergänzung ist die Einrichtung einer Verkehrsberuhigte Zone im Bereich Turmstraße - Spätzplatz - Vorstadt.
Gleiches gilt für die Würzburger Straße im Bereich „Ture“ bis Rathaus, damit dort Fußgänger und Radfahrer mehr Anteil an der knappen Verkehrsfläche erhalten. Die Neustrukturierung der Verkehrsflächen ist auch im Kreuzungsbereich Würzburger Straße / Sonnenstraße / Stützenbergstraße dringlich (siehe auch unter Spalte "Rad").
Viele Bürger halten Tempo 30 km/h auf allen Straßen innerhalb des Ortes, aber auch Schrittgeschwindigkeit in einer verkehrsberuhigten Zone durchaus für angemessen.
In Retzbach wird Durchgangsverkehr immer stattfinden, da die MSP 7 durch den Ort führt.
Die Sanierung der MSP 7 im Ortsbereich Retzbach befindet sich bereits in der Planung. Die Planungen sollten öffentlich einsehbar sein. Die Sanierung sollte berücksichtigen, dass diese Straße nicht nur dem Durchgangsverkehr, sondern auch Fußgängern (u.a. Senioren und Kinder), Radfahrern und Busverkehr (Bushaltestellen) dient. Dies verlangt den entschiedenen Einsatz der Gemeinde für eine entsprechende Gestaltung der Ortsdurchfahrt auf der Basis eines Verkehrskonzeptes. Neben struktureller Veränderung der Verkehrsflächen ist die Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 km/h vorzusehen.
Die Einfahrt Retzbach Süd an der B27 bedarf einer Umgestaltung um den Verkehr von Fußgängern (Senioren und Schüler), Radfahrern und dem motorisierten Verkehr besser aneinander anzugleichen. Drei Maßnahmen sollten geprüft werden:
- Tempotrichter auf der B27 aus Richtung Würzburg
- Schließung der Ausfahrt
- Auch eine Verlagerung des Pendlerverkehrs durch einen attraktiven ÖPNV würde die Verkehrsfrequenz am Abend reduzieren helfen.
Der Ort Duttenbrunn wird von der St2437 (Zellingen - Duttenbrunn - Stadelhofen) und der St 2439 Duttenbrunn - Urspringen durchzogen. Die Staatsstraßen sind nicht ausreichend, d.h. durchgehend beidseitig und in genügender Breite mit Gehwegen versehen. Auf der Ost-West-Achse passiert u. a. auch Schwerlastverkehr das Dorf.
Die Zellinger Straße ist für querende Fußgänger und Radfahrer, z.B. Richtung Friedhof, unübersichtlich. Fahrzeuge aus Zellingen, die die gerade und leicht und abschüssig verlaufende Straße sehr schnell befahren, finden keine Hinweise auf einen querenden Fuß- und Radverkehr im Bereich Friedhofstraße / Staatstraßen-Ortsdurchfahrten Raiffeisenstraße sowie Kirchgasse/Haus der Bürger. Hinzu kommt, dass der LKW-Verkehr bei Regelgeschwindigkeit 50 sehr starken Lärm, auch in der Ruhezeit, erzeugt.
Eine Absenkung der Regelgeschwindigkeit auf Tempo 30 km/h und eine Umgestaltung der Verkehrsflächen zugunsten der Sicherheit von Fußgänger und Radfahrer an den genannten Übergängen über die Staatsstraßen kann die bestehende Problematik entschärfen.
Das Konzept geht davon aus, dass der Markt Zellingen für den Radfahrverkehr grundsätzlich sehr gut geeignet ist. Wichtige Ziele können mit dem Rad auf direktem, sicherem Weg erreicht werden sein (siehe Modell und Legende).
Im derzeitigen Zustand allerdings gebe es auf diesen Strecken Hemmnisse oder gar Gefahrenbereiche, die beseitigt werden müssen (Gefahrenstellen 1-16). Manche daraus zu entnehmenden Maßnahmen sind im Zusammenhang mit der Beruhigung des Autoverkehrs zu sehen. Nur so werden noch mehr Menschen das Zutrauen erlangen, innerorts alltäglich mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.
Fahrradparkplätze sollten ein sicheres Abstellen des Rades ermöglichen wettergeschützt sein und an besonderen Plätzen auch ein Ladestation umfassen.
Der gegenwärtige Status des ÖPNV mit dem Regionalbahnhof in Retzbach und mehreren Buslinien bildet für den Markt Zellingen eine sehr gute Voraussetzung für eine Weiterentwicklung. Die Gemeinde muss sich aktiv einbringen, um den öffentlichen Verkehr für die Bürger des Marktes, aber auch des nahen Umfelds der Marktgemeinde, effektiver werden zu lassen.
Das Modell gibt einen Überblick über den ÖPNV in der Marktgemeinde und macht Richtungen für eine Weiterentwicklungen nachvollziehbar.
Regionaler Bahnverkehr:
Die Bahnanbindung ist einer der wichtigen Verkehrsinfrastrukturen der Marktgemeinde und muss es auch bleiben. Das Angebot von Regionalbahn und Regionalexpress im Maintal gilt es zu erhalten. Die Akzeptanz des Bahnhofs in Retzbach muss durch bessere Zubringer (siehe Buslinien) erhöht werden. Damit erschließt sich auch die Möglichkeit den Bahnhof zeitnah barrierefrei zu gestalten. Inbegriffen muss hier eine Bahnunterführung im Bahnsteigbereich sein.
Linie 621 Marktheidenfeld - Zellingen - Retzbach Bahnhof
Diese Linie hat ein hohes Potential für die innerörtliche ÖPNV-Entwicklung der Marktgemeinde. Sie bietet bereits jetzt eine Anbindung für Zellinger Bürger an den Bahnhof, ja sogar an die Märkte im Retzbacher Gewerbegebiet an. Eine Weiterentwicklung kann darin bestehen, im Bereich Retzstadt / Retzbach Bahnhof / Zellingen einen Shuttle-Verkehr mit hoher Frequenz und passgenauen Anbindungen an den Zugverkehr zu schaffen.
Linie 610 Würzburg - Retzbach - Retzstadt - Retzbach - Karlstadt
Im Zusammenhang mit einer höherfrequenten Anbindung an den Bahnhof Retzbach gilt es die Parallelverkehre der Buslinie 610 zu Bahn zwischen Würzburg und Karlstadt zu hinterfragen. Eine Weiterführung der Linie vom Bahnhof Retzbach zum Zentrum In Zellingen und zurück könnte die Zubringerfrequenz zusammen mit der Linie 621 erhöhen.
Linie 8086 Würzburg - Zellingen - Karlstadt
Zwischen Würzburg und Zellingen ist diese Verbindung eine allgemeine, sehr wesentlich Buslinie und muss erhalten bleiben.
Linie 620 Marktheidenfeld - Duttenbrunn - Zellingen
Diese Linie sollte so weitentwickelt werden, dass neben dem Verwaltungszentrum zu Tagesphasen mit Pendlerverkehr auch der Bahnhof Retzbach erreichbar ist.
Neue Linie Thüngen - Retzbach - Zellingen
Eine Busanbindung der zur Verwaltungsgemeinschaft Zellingen gehörigen Marktgemeinde Thüngen an den Bahnhof Retzbach (bisher nur wenige Rufbuszeiten) würde die Attraktivität der Bahnstation verbessern und damit deren Neugestaltung näherrücken lassen. Ein Shuttle-Verkehr über den Bahnhof Retzbach hinaus bis Zellingen könnte weitere positive Impulse setzen.
Alle Bushaltestellen sollten barrierefrei und schützend sein.
Zunächst sollte deutlich erkennbar sein, dass im Rahmen der Konzepte zur Verkehrswende, also den Modellen zum Motorisierten Verkehr und dem ÖPNV die Fußgänger profitieren. Dennoch gibt es besondere Verbesserungsmaßnahmen:
Beruhigte Verkehrszonen:
Bereich Turmstraße Spätzplatz Vorstadt: Einrichtung einer Verkehrsberuhigte Zone mit entsprechender neuer Verkehrsflächengestaltung
Turmstraße / Würzburger Straße bis Rathaus: Einrichtung einer Verkehrsberuhigte Zone, motorisierter Verkehr im Schritttempo, Parken nur auf eingezeichneten Flächen
Oberdorfstraße: Spielstraße bis Herrenbrücke
St2437 Ortsdurchfahrt Duttenbrunn: Umgestaltung der Verkehrsflächen im Kreuzungsbereich Zellinger Straße / Friedhofstaße, Raiffeisenstraße zur größeren Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer
St2439 Ortsdurchfahrt Duttenbrunn: Umgestaltung der Verkehrsflächen im Bereich Kirchgasse / Haus der Bürger zur größeren Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer
Billingshäuser Straße: Sicherung des Gehwegs im Bereich der Fahrbahnengstellen durch Pfosten
Direkte Laufwege
Im Zuge des Temporeduzierung auf der MSP 7 sollte der bislang nur tolerierte Weg über den Wall im Baugebiet Sandleite / Stüblein und die Querung der MSP 7 so ausgebaut werden, dass er legalen Status besitzt und verkehrssicher ist. Im Zuge der Entwicklung des Baugebiets Klinge entstünde somit für viele Bürger eine direkte fußläufige Verbindung zum Bahnhof in das Gewerbegebiet Retzbach sowie die Sportanlagen des TSV Retzbach. Auch der Ausbau als kombinierter Rad- Fußweg sollte erwogen werden.
Neue Mainbrücke: Der Bedarf einer Treppe von der Neuen Mainbrücke zum Bahnhof sollte neu überdacht werden.
Die Verkehrswende Zellingen, wie sie von uns beschrieben wird, soll die nötigen Impulse geben, möglichst rasch ein gemeinsames Verkehrskonzept der Marktgemeinde beschließen zu können. Dort, wo es unproblematisch umsetzbar ist, muss sofort exakt geplant, müssen Haushaltsmittel eingestellt werden. Die Marktgemeinde ist reif zu handeln. Langes Zögern ist fehl am Platze.
Der Bundesverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Social-Media-Redakteur*in (m/w/d).
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