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In ihrer letzten Vorstandsitzung in Wombach beschäftigten sich die Lohrer Grünen eingehend mit der Verkehrssituation in Lohr. Immer mehr Bürger klagen über unerträgliche Verkehrsverhältnisse, Lärm- und Dreckbelastungen, die die Gesundheit angreifen, Durchgangs- und Schleichverkehr, der in der Altstadt und ihren Quartieren nichts verloren hat. Zuletzt haben sich die Grabensträßler in einer Petition an die Stadträte gewandt und fordern Lösungen, zumindest einmal deren Prüfung.
Nach Meinung der Grünen ist es an der Zeit, sich ernsthaft Gedanken über die Beschwerden der Bürger zu machen und das Verkehrskonzept der Stadt Lohr auf den Prüfstand zu stellen.
Stadträtin Bärbel Imhof erinnerte daran, dass der Stadtrat schon 1996 beschlossen hatte, durch einen äußeren Tangentenring, den inneren Ring vom Durchgangsverkehr zu entlasten und für Stadtbesucher und Bürger, die ihre Einkäufe und Behördengänge erledigen wollen, frei zu halten. Außerdem sollte dem ÖPNV größere Bedeutung zukommen.
1996 wurde laut einer Erhebung durch das Planungsbüro für Verkehrswesen Habermehl und Follmann ein Verkehrsaufkommen in der Graben- und Anlagenstraße von 6000-7000 Fahrzeuge pro Tag gezählt. Weit über 50% davon wurden als reiner Durchgangsverkehr eingestuft, der keinerlei Bedeutung für die Geschäfte in der Altstadt hat.
Hat sich an dieser Situation etwas geändert, fragen sich die Grünen?
Bisher ist es trotz West- und Südtangente unbegrenzt möglich, die Graben- und Anlagenstraße als Abkürzung zu benutzen.
Nach Meinung von Wolfgang Weis verdient gerade dieser Straßenzug besonderer Aufmerksamkeit. „ Wir haben es hier mit einem Schmelztiegel verschiedenster aufeinander treffender Nutzungen und Interessen zu tun“, so Weis. „Die Konfliktpotentiale liegen auf der Hand: Eine Grünanlage, die der Naherholung der Bevölkerung dienen soll mit einem wunderschönen integriertem Spielplatz für Kinder verträgt sich nicht mit einer hochfrequentierten Durchgangsstraße. Die dahinterliegende Grundschule, wie auch die Realschule sollten sicher von den teils noch sehr jungen Schülern fußläufig erreichbar sein. Das gerade entstehende Seniorenzentrum auf dem ehemaligen Menzgelände sollte seinen künftigen Bewohnern überschaubare Verkehrsaufkommen und das Gefühl „am Stadtpark“ zu wohnen, bieten können“, führt Weis aus.
Stadträtin Uta Riedmann verweist auf die vom Stadtrat geforderten städtebaulichen Ziele, die ein Wohnen in der Altstadt attraktiv und verträglich machen sollen. „ Niemand wird behaupten können, dass ein Grabensträßler bei den derzeitigen Verkehrsverhältnissen ein gesundes Wohnumfeld haben kann“, betont Riedmann.
Stadträtin Bärbel Imhof unterstützt die Idee einen runden Tisch einzuberufen, an dem sich alle Beteiligten austauschen und nach Lösungen suchen können.
„ Niemand von uns will die Altstadt abhängen oder zur Geisterstadt machen“, tritt Stadträtin Imhof etwaigen Befürchtungen der Geschäftsleute entgegen. Jeder, der etwas in der Stadt zu erledigen hat oder dort wohnt, soll dort auch hinkommen können. Nur von den Durchrasern haben weder die Geschäfte, noch die Bewohner etwas, außer Gestank und Lärm.
Die Lohrer Grünen können sich durchaus eine Variante in der Haaggasse, bei einer Verkehrberuhigung oder Sperrung für den Durchgangsverkehr in der Grabenstraße, vorstellen. Die dramatische Wohnhaussituation der Grabensträßler, die ja buchstäblich auf der Straße sitzen, ist in der Haaggasse nicht gegeben und lässt hier andere Optionen zu.
Gegen eine probeweise Einführung ist sicher nichts einzuwenden.
Insgesamt muss sich der Stadtrat kurzfristig Gedanken machen, über eine künftige Verkehrsführung in Lohr. Große Baustellen, wie die neue Lohrbrücke beim Cafe Bernhard oder der Kreisel mit einem zentralen Busbahnhof am Frauenkloster stehen der Bevölkerung noch bevor. Diese Baustellen dürfen aber nicht als Vorwand dazu dienen, an anderer Stelle nichts zu tun und die Beschwerden der Bürger auf die lange Bank zu schieben, fordert Stadträtin Imhof.
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