Grüne beantragen Prüfung auf „Karlstadt-Shuttle“-Projekt.
Die Fraktion Bündnis90/Die Grünen des Karlstadter Stadtrats beantragt die Prüfung eines Projekts „Karlstadt-Shuttle“. Kern ist die Entwicklung eines Verkehrskonzepts mit Einbeziehung neuer Mobilitätsformen wie dem Einsatz von autonom fahrenden Kleinbussen, sogenannten People-Movern wie sie auch die Firma ZF in Schweinfurt herstellt (siehe auch Artikel Mainpost 11.10.2021). „People-Mover“ sind kleine Elektrofahrzeuge (Mittelklassewagengröße) die 6-10 Personen befördern können. Sie bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von 25-60 km/h. Dies autonom, d.h. ohne Fahrer auf einer vorgeschriebenen Strecke oder individuell abrufbar per App. Sie sind ideal als Verbindung von Strecken bis 4 km, die sonst nicht wirtschaftlich betrieben werden können“ so Stadtrat Christian Baier. Neue Mobilitätsformen sind für die künftige Entwicklung von Karlstadt von besonderer Bedeutung. Die Anbindung an den VVM (Verkehrsverbund Mainfranken) liefert zwar eine gute Verbindung zwischen den Zentren des Landkreises und Würzburg bzw. auch den Großraum Frankfurt. Innerhalb der Kernstadt von Karlstadt, aber auch zu und in den Ortsteilen gibt es keine oder nur schlechte Verbindungen, da die Strecken mit wenigen Kilometern zu kurz sind, um sie mit normalen Fahrzeugen rentabel zu betreiben. „Die psychologische Entfernung von einigen hundert Metern führt dazu, dass z.B. relativ wenige Besucher vom Parkplatz Einkaufszentrum Nord/Finanzamt Parkplatz den Weg in die Altstadt finden. Auch das neue Gesundheitszentrum im ehemaligen Krankenhaus ist schlecht an Bahnhof und Stadtzentrum angebunden, der Linienbus hält dazu zu sporadisch. Das neu zu entwickelnde Hegewaldgelände soll in einer Achse am Oberen Tor den Zugang in die Altstadt finden. Hier kann eine Anbindung über People-Mover die Mobilität insbesondere auch für Senior*innen deutlich verbessern. Sie können so leicht und bequem in Fahrradgeschwindigkeit die Siedlung, die Altstadt, den Bahnhof, das Gesundheitszentrum, die Geschäfte des täglichen Bedarfs, Gaststätten und Einzelhändler erreichen. Die weiter entfernt liegenden Parkplätze Südstadt und neue Parkplätze z.B. auch das Gesundheitszentrumparkdeck können angebunden werden. „Dies ermöglicht neue Parkraum- und Verkehrskonzepte. Bei erfolgreichem Betrieb kann eine Erweiterung auf die Ortsteile erfolgen“ erläutert der Grünen-Stadtrat Baier. Fraktionsvorsitzender Armin Beck: „Die Besucherfrequenz und Lebensqualität der Altstadt wird erhöht. Bei körperlich eingeschränkten Mitbürgerinnen sorgen People-Mover für mehr Mobilität. Altstadtnahe Parkplätze werden entlastet, dadurch wird auch die Umgestaltung des Mainkais und die Entwicklung des Hegewaldgeländes erleichtert“. „Auch zeigt die aktuelle, nicht nur von Karscht Macht Mobil, angestoßene Diskussion: Um den Ansprüchen aller Bürger*innen an eine lebenswerte und lebendige Stadt gerecht zu werden, muss Mobilität neu und digital gedacht werden.“ so Anja Baier, dritte Bürgermeisterin Karlstadts. Baier sieht eine gute Chance auf Realisierung: „Zur Zeit werden Pilotprojekte mit ähnlicher Struktur und Ziel stark durch die Bundes- und die Bayerische Staatsregierung gefördert. Für Karlstadt und auch für den Landkreis wäre die Zusammenarbeit mit z.B. der technischen Hochschule Schweinfurt eine Win-Win Situation, um die Umsetzung moderner Mobilität im ländlichen Raum im Gegensatz zur verkehrstechnisch gut erschlossenen Großstadt darzustellen. Karlstadt-Shuttle könnte das erste konkrete Projekt des neuen Technologietransferzentrums des Landkreises sein.“