Menü
07.07.21
Die Klimakrise ist keine abstrakte Bedrohung mehr, sondern auch bei uns in der Region bereits deutlich zu spüren.
Unterfranken gilt als einer der „Hotspots“ in Deutschland!
Zu diesem Thema informierte Dr. Heiko Paeth, Prof. am Institut für Geografie und Geologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ca. 50 interessierte Teilnehmer*innen.
In einer kurzen Einführung beleuchtete Herr Paeth Grundlagen des physikalischen Klimasystems, Modelle und Methoden von Prognosen und den Grundlagen von meteorologischen Kenngrößen.
Kern der Betrachtung war schließlich das Klima Unterfrankens und dessen Projektionen für das 21. Jahrhundert unter dem Einfluss des menschengemachten Klimawandels zwischen dem Ökoszenario rcp45 und dem Business as usual in rcp85 ( Representative Concentration Pathways: Szenarien zur Treibhausgaskonzentration).
Zusammenfassung:
Wir konnten einen mittleren Temperaturanstieg von knapp 1°C innerhalb der letzten 30 Jahre feststellen, sowie einen geringfügigen Rückgang des Jahresniederschlags um 1%. In den Projektionen setzt sich die Erwärmung fort und beträgt am Ende des 21. Jahrhunderts zwischen 2°C im Treibhausgasszenario rcp45 und 4°C in rcp85. Frost- und Eistage werden in der Folge immer seltener und Sommer-/ Hitzetage sowie Tropennächte immer häufiger. Gleichzeitig verschieben sich die saisonalen Niederschlagsmuster zu tendenziell feuchteren Wintern und trockeneren Sommern. Extremereignisse, sowohl Trockenheit als auch Starkregen, gewinnen sukzessive an Intensität. Ferner drohen der regionalen Vegetation und Landwirtschaft zunehmend Schäden durch Spätfröste und Hitze. Bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts finden wir trotz verschiedener Emissionpfade kaum Unterschiede im Klimaänderungssignal beider Treibhausgasszenarien. Erst in der zweiten Jahrhunderthälfte zeigen sich deutlich verheerendere Folgen im Business as usual-Szenario rcp85.
Hier drängt sich unumgänglich die Frage auf: Was muss unternommen werden, um eine Entwicklung wie rcp85 zu vermeiden und noch auf Kurs rcp45 zu kommen? Eine Antwort finden wir in Abbildung 51. Hier sind mögliche Emissionspfade aufgetragen, welche das verbleibende CO2-Budget gemäß Pariser Klimaziele einhalten und damit in guter Näherung unserem Treibhausgasszenario rcp45 entsprechen. Legen wir demnach ein 600Gt-Budget zugrunde, so müssen die weltweiten CO2-Emissionen ab sofort bis 2040 kontinuierlich auf 0 heruntergefahren werden. Erhöhen wir das Budget um 200Gt in der Hoffnung keine Kippunkte im physikalischen Klimasystem zu überschreiten, so hätte die Weltbevölkerung noch bis zum Jahr 2050 Zeit CO2-neutral zu werden. Nachdem bisweilen keine effizienten Technologien zu Carbon Capture and Storage in Aussicht sind, also Methoden um anthropogenes CO2 wieder aus der Atmosphäre zu entnehmen, werden grundlegende Veränderungen in unseren Lebensstilen, Konsummustern und Wirtschaftsmodellen erforderlich sein.
Zur wissenschaftlichen Arbeit, siehe "Klimabericht für Unterfranken"
Kategorie
Frauen verdienen in Deutschland im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer. Das wollen wir ändern. Werde jetzt mit uns aktiv für [...]
Jedes fünfte Kind in Deutschland ist armutsgefährdet – das ist ein untragbarer Zustand. Lies hier nach, wie wir dafür sorgen wollen, dass alle [...]
Die Bilder aus der Türkei und Syrien erfüllen uns alle weiterhin mit Schrecken. Die Menschen in dieser Region brauchen Hilfe. So schnell es [...]