Grünes Energieforum sehr gut besucht

 

„Das von den Kreisgrünen am vergangenen Freitag durchgeführt Energieforum war mit rund 50 Personen sehr gut besucht“, freut sich Kreisvorsitzender Gerhard Kraft (Laudenbach). Er konnte einige Stadträte aus Karlstadt, Lohr und Arnstein, darunter Bürgermeister Dr. Kruck, die Landtagsabgeordnete Simone Tolle und Bezirksrätin Bärbel Imhof dazu begrüßen. In seinem Vortrag machte MdB Hans-Josef Fell, Hammelburg,  (energiepolitischer Sprecher der grünen Bundestagsfraktion) deutlich, dass die Energiewende bis zum Jahr 2035 zu schaffen sei, wenn es ein klares Konzept dafür gebe und alle an einem Strang, in die gleiche Richtung ziehen. Bei der schwarz-gelben Bundesregierung könne weder den Willen noch die Kompetenz dafür erkennen. Er zeigte anhand des grünen Stufenplans auf, in welchen Schritten die Energiewende gelingen kann. Zu forderst müssten die Einsparpotenziale gehoben werden. Das gelte für Strom und Wärme. Gerade bei der energetischen Sanierung von privaten, aber auch öffentlichen Gebäuden tue sich viel zu wenig. Hier würden Förderprogramme gebraucht und es müssten zinsgünstige Kredite zur Verfügung gestellt werden. Durch Effizienzsteigerung könnte ein weiterer großer Anteil an Energie eingespart werden. Hier sei die Kraft-Wärme-Kopplung eine sehr erfolgreiche Maßnahme. Bei vielen Biogasanlagen sei keine effiziente Wärmeabnahme vorhanden. Hier müsse nachgebessert werden. Fell sprach auch von der Notwendigkeit der Ergänzung und Modernisierung der Stromnetze. Dies sei erforderlich, weil die Netze an die Einspeisung regenerativen Stroms und die dezentrale Stromerzeugung angepasst werden müssten. Allerdings sei nicht jede von den großen Versorgern geforderte Leitungstrasse dazu notwendig. Das Thema Energiespeicherung wurde ebenfalls gestreift. Ein großer Effekt könne durch intelligente Verbrauchssteuerung erreicht werden. Die Energiewende müsse auch für alle bezahlbar gestaltet werden forderte Fell. So müsse unter anderem der Kreis der begünstigten Unternehmen in Sachen EEG-Befreiung wieder auf den Stand von 2009 zurück gefahren und auf energieintensive Branchen, die tatsächlich im internationalen Wettbewerb stehen, beschränkt werden. Dann wäre die Lastenverteilung wieder gerechter und die privaten Haushalte würden spürbar entlastet.

 

Der Geschäftsführer der Stadtwerke Haßfurt, Norbert Zösch, stellte den kommunalen Ver- und Entsorger vor. In Haßfurt würden schon seit Jahren viele Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sogenannte Blockheizkraftwerke in unterschiedlichen Größen betrieben, diese bilden zusammen mit Fotovoltaik-, Bio- und Windkraftanlagen das Rückgrat der örtlichen Energieversorgung. Man habe systematisch das Versorgungsnetz an die dezentrale Energieversorgung angepasst. Viele Anlagen wurden mit Bürgeranteilen finanziert. Die Stadtwerke seien als Dienstleister beratend tätig und ständig im Dialog mit den Kunden. Erst im Januar 2013 wurden die Stadtwerke Haßfurt von der Deutschen Umwelthilfe für vorbildliche Umsetzung der Energiewende ausgezeichnet.

 

Gerhard Kraft informiert: der Kreistag Main-Spessart habe auf einen grünen Antrag hin beschlossen, dass bis zum Jahr 2035 der gesamte Strom und die Wärme im Landkreis aus regenerativen Energiequellen kommen müsse. Dieses Ziel sei erreichbar, wenn alle Kommunen im Landkreis mitziehen würden. Es gebe in der Kreisstadt dazu schon vorzeigbare Maßnahmen (z.B. Freiflächenfotovoltaikanlage in Laudenbach). Die Gemeinden Retzstadt, aber in Kürze auch Zellingen hätten Energiekonzepte mit Bürgerbeteiligung. Der Landkreis habe erst im Dezember vergangenen Jahres ein Klimaschutzkonzept verabschiedet, damit sollen vor allem die Städte und Gemeinden in ihren Bemühungen unterstützt werden, die Energiewende zu schaffen. Ein noch einzustellender Klimamanger bzw. eine Klimamanagerin müsse vor allem Netzwerke schaffen sowie beratend und motivierend tätig sein. Kraft gab sich zuversichtlich was das Erreichen der gesteckten Ziel betrifft.

 

 

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