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Hauptthema des Grünen Stammtisches am vergangenem Freitag im Wombacher „ Grünem Baum“ war die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes neben dem OBI- Markt.
Im Einleitungsbeschluss, den der alte Stadtrat 2006 beschlossen hatte, ging es vordergründig um den Bau einer Disco und einer Bowlingbahn, die nach den Aussagen der Investoren nur mit einer Spielothek und einem Lebensmittelmarkt wirtschaftlich zu führen seien. Man gehe von einem Bedarf von 200- 250 Stellplätzen aus, von denen der Lebensmittler 100 abdecken könne und der restliche Bedarf müsse mit dem OBI- Parkplatz gemeinsam gelöst werden. Seinerzeit scheiterte das Vorhaben an Verunreinigungen im Erdreich, die aufwendige Untersuchungen auslösten.
Der am Stammtisch anwesende Investor versicherte, dass er niemandem mit seinem Vorhaben schaden wolle, schon gar nicht dem Metzger und dem Bäcker im Altort Wombach. Er habe auch nie an einen Vollsortimenter gedacht, sondern an einen Discounter mit reinem Büchsenverkauf, der keine offenen Frischwaren anbietet.
Die Grünen bezweifelten, dass es ein solches Marktkonzept überhaupt noch gebe. Alle Discounter böten zwischenzeitlich Frischwaren an. Der Begriff des „Discounters“ sei auch im Baurecht nicht abzugrenzen von einem „Lebensmittelmarkt“. Aber noch viel wichtiger seien die Aussagen der Einzelhandelsstudien, die von der Stadt Lohr in Auftrag gegeben wurden, die klar belegen, dass Lohr ausreichend abgedeckt sei mit der Versorgung von Lebensmitteln. Jeder weitere Markt führe zu einem gnadenlosen Verdrängungswettbewerb, der die bestehenden Märkte gefährdet.
Dass sah der Investor anders. Für ihn gehe es nicht darum, einen zusätzlichen Markt zu etablieren, sondern lediglich um eine Verlagerung eines bereits bestehenden Marktes. Dieser „Verlagerungstheorie“ stünden jedoch nach Ansicht der Grünen zwei Argumente entgegen. Erstens würde der besagte Markt sicherlich größer bauen und zweitens besteht am alten Standort nach wie vor Baurecht für Einzelhandel und Gewerbe, sodass sich jederzeit ein neuer Markt niederlassen könne. In Sondergebieten seien nach Baurecht Märkte bis zu 3000 Quadratmeter Verkaufsfläche möglich.
Die Gretchenfrage sei doch, ob ein neuer Markt auf der grünen Wiese die bestehenden Infrastrukturen in der Altstadt oder im Sendelbacher Ortskern schädigen wird. Allen Anwesenden war klar, dass der Edekamarkt in Sendelbach der Frequenzbringer für die anderen Geschäfte sei und eine Schließung dieses Marktes verheerende Folgen für Sendelbach hätte. Das könne ernsthaft niemand wollen. Der neue Stadtrat müsse sehr sorgfältig alle Argumente abwägen und auch im Lichte des seit 2010 eingeleiteten Stadtentwicklungsprozesses die Standorte für eine Disco, eine Bowlingbahn und eine Spielothek neu diskutieren, forderten die Grünen.
Eine sinnvolle Alternative für einen Discounter könne doch ein genossenschaftlich organisierter Dorf- oder Bürgerladen im Altort Wombach sein. Solche Bürgerladenkonzepte werden in anderen Kommunen bereits sehr erfolgreich umgesetzt und mit großem Stolz betrieben. Dieser Meinung schloss sich auch der Investor an, der aber bezweifelte, ein geeignetes Grundstück im Altort zu finden.
Auf die Frage, ob denn die Betreiber der Disco und der Bowlingbahn noch im Boot seien, machte der Investor keine eindeutige Aussage. Er wolle die Fläche von der Stadt erwerben und sich dann mit möglichen Betreibern in Verbindung setzen.
Der Bundesverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Social-Media-Redakteur*in (m/w/d).
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