Das kürzlich eröffnete Raumordnungsverfahren(ROV) zur B26n bildete den Themenschwerpunkt der Versammlung der Lohrer Grünen am vergangenen Freitag in der Pizzeria La Grotta.

Nach Ansicht der Vorsitzenden Bärbel Imhof gerät die Zukunft des Zubringers nach Lohr immer mehr zur Farce. Damit der Zubringer formal überhaupt Bestandteil des ROV werden konnte, musste er hilfsweise in den Ausbauplan für die Staatsstraßen in Bayern eingestellt werden. Eigentlich soll der Zubringer nach Aussage des Straßenbauamtes und des zuständigen Innenministers Joachim Herrmann eine Bundesstraße werden und somit auch vom Bund bezahlt werden. Doch eine Anmeldung in den Bundesverkehrswegeplan ist erst nach der nächsten Bundestagswahl möglich und ob er dann überhaupt aufgenommen wird, steht in den Sternen.

 

Innerhalb von drei Wochen von 33,8 Millionen auf 39,5 Millionen Euro

 

Der Bayerische Ausbauplan ist laut Herrmann kein Finanzierungsplan und dementsprechend tauchen die prognostizierten Kosten des Zubringers auch nicht im Bayerischen Haushalt auf. Mehr als seltsam mutet den Lohrer Grünen eine Verteuerung des Zubringers um knapp 6 Millionen innerhalb von drei Wochen an. Während in der Antwort auf eine schriftlichen Anfrage des Landtagsabgeordneten Thomas Mütze vom 2. Februar 2011 die Kosten noch mit 33,8 Millionen Euro beziffert wurden, stehen nun im Ausbauplan 39,5 Millionen. Wodurch ist eine solche Verteuerung eingetreten und wie seriös sind solche Zahlen?

 

Keine Priorität für den Zubringer im Bayerischen Ausbauplan

 

Im Bayerischen Ausbauplan wird der Zubringer in die 2. Dringlichkeit eingestuft. Das bedeutet wenn überhaupt eine Baumaßnahme frühestens ab 2025. Mit dieser Einstufung wird nach Meinung von Stadtrat Wolfgang Weis mehr als deutlich, dass die Bayerische Staatsregierung absolut keine Priorität in diesem Straßenzug sieht. Vielmehr zeigen die Einstufungen der Ortsumgehungen Hafenlohr und Neustadt in die 1. Dringlichkeit, dass die Maintalachse als wichtigste Verbindungsstraße zur A3 gewertet wird.

B26n ist überflüssig

 

Für Richard Sims stellte sich die Frage, was denn passiere, wenn die B26n ohne Zubringer gebaut werde, was nach derzeitigem Kenntnisstand wohl immer wahrscheinlicher werde? Die Lohrer Grünen waren sich darin einig, dass es dann zu einer massiven Verkehrszunahme in Steinbach und nachfolgend der Stadt Lohr mit allen Umlandgemeinden kommen werde, die ernsthaft niemand verantworten könne. Angesichts der horrenden Kosten seien dezentrale, ortsnahe Lösungen gefragt. Dieses ganze Projekt B26n sei überflüssig und stehe zudem im krassen Widerspruch zu festgeschriebenen Zielen im Landesentwicklungsprogramm, die beispielsweise eine Zerstörung von zusammenhängenden landwirtschaftlichen und forstlichen Flächen verbiete.

Die Lohrer Grünen kündigen eine sorgfältige Überprüfung aller Widersprüche an.

 

Bis zum 15. April muss die Stadt Lohr als Beteiligte im ROV eine Stellungnahme abgeben. Die Lohrer Grünen fordern vom Stadtrat angesichts der Tragweite dieses Projektes eine intensive Beschäftigung mit den vorliegenden Zahlen und Fakten und deren Auswirkungen auf die Bürgerschaft.

 

 

 

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