Mit Erschütterung haben der grüne Kreisvorsitzende Gerhard Kraft (Laudenbach vormals Langenprozelten) und die Landtagsabgeordnete Simone Tolle (Arnstein) auf die jetzt bekannt gewordene Untersuchung eines Standortes für ein Atommülllager im Landkreis reagiert.  „Gar nicht auszudenken, was das für uns hier bedeutet hätte!“ Auch wenn die Sohlhöhe letzten Endes nicht als Endlager ausgewählt worden sei zeige dies den BürgerInnen in Main-Spessart klar und deutlich auf, welche großen Probleme Atomkraftwerke und deren Hinterlassenschaften mit sich bringen. Kraft und Tolle fordern deshalb vehement das Festhalten am Atomausstieg und kritisieren die Pläne der CSU, die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängern zu wollen, scharf. Allein eine Laufzeitverlängerung um 8 Jahre würde die Menge der abgebrannten Brennelemente um 31 % erhöhen – ohne jeglichen Plan, wie der Atommüll über Jahrtausende hinweg sicher gelagert werden solle. Der vermeintliche Nutzen einer längeren Laufzeit läge allein bei den großen Stromkonzernen warnt Kraft. Jedes weitere Verlängerungsjahr spüle den Konzernen bis zu 10 Milliarden Euro zusätzlich in die Kassen. Massiv ausgebremst würden damit die Erneuerbaren Energien. So lange die Energieriesen mit ihren längst abgeschriebenen AKW`s  die Preise diktieren könnten, verzerren sie den Wettbewerb für Sonne, Wind und Biogas.

Gerade Bayern, das sich wie kein anderes Bundesland von der Atomenergie abhängig gemacht habe, brauche dringend eine Energiewende, fordert Simone Tolle: „Fast 60 Prozent des bayerischen Stroms kommen aus Atomkraftwerken.“ Gleichzeitig hätten in keinem anderen Bundesland so viele Bürger in Sonnenkollektoren investiert und profitierten gerade Landwirte und mittelständische Handwerksbetriebe vom Boom der erneuerbaren Energien. „Dieser Erfolgsgeschichte würde der Boden entzogen. Bayern darf nicht mit längeren Laufzeiten die alten Energiestrukturen zementieren, sondern muss konsequent den Ausbau von dezentralen und ökologischen Energiequellen vorantreiben.“

Dafür müsse man sich nach dem Bekanntwerden der Untersuchungen zwischen Neuendorf und Langenprozelten gerade in Main-Spessart einsetzen, denn keiner wolle ein Endlager vor seiner Haustür. Tolle: „Was für uns gilt, dürfen auch andere Menschen in der Bundesrepublik für sich in Anspruch nehmen.“ Es gehe nicht an, dass irgendwo in Deutschland Menschen mit einem hoch gefährlichen Endlager am Ort für eine verfehlte Energiepolitik auf Generationen hinweg bezahlen müssten.

Die Kreisgrünen werden mit Infoständen am Tschernobyltag, Montag den 26. April in der Zeit von 10-12 Uhr in Lohr und von 13-15 Uhr in Karlstadt die Bevölkerung über die Alternativen zur Kernenergie informieren.

 

 


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