Längere Laufzeit für Atomkraftwerke würde die Abhängigkeit vom Atomstrom dauerhaft zementieren

 

 

Die grüne Abgeordnete Simone Tolle hat die Pläne der schwarz-gelben Bundesregierung, die Gesamtlaufzeit von Atomkraftwerken möglicherweise auf 60 Jahre zu erhöhen, heftig kritisiert. „Gerade für Bayern mit seinen fünf AKW-Standorten würde das die Abhängigkeit von der Atomenergie auf Jahrzehnte zementieren“, so Tolle. Würden die Pläne von Union und FDP umgesetzt, könnte das letzte bayerische Atomkraftwerk erst 2048 endgültig abgeschaltet werden. „Keines der bayerischen Zwischenlager an den AKW-Standorten ist darüber hinaus für eine derartige Menge von Atommüll konzipiert, so dass in ganz Bayern neue Zwischenlager gebaut werden müssten“, warnt Simone Tolle. Unverantwortlich nannte der grüne Energie-Experte darüber hinaus, dass die Laufzeit-Szenarien der Bundesregierung offenbar nur nach Wirtschaftlichkeitskriterien geprüft würden, nicht aber nach Sicherheit. Auch der Landkreis Main-Spessart müsse ein Interesse haben, am Atomkonsens festzuhalten, da z.B. Arnstein sehr nahe an Grafenrheinfeld liege und damit sowohl durch das Zwischenlager als auch durch das Atomkraftwerk gefährdet sei.

Anstatt die Atomkraftwerke länger am Netz zu lassen, müsste besonders Bayern ein vitales Interesse daran haben, die einseitige Abhängigkeit von der Atomenergie aufzukündigen, so Simone Tolle: „Kein Bundesland bezieht so viel Strom aus Atomenergie wie Bayern. Wer es ernst damit meint, die erneuerbaren Energien auszubauen, darf den Wettbewerb nicht dadurch ruinieren, dass er den Atomkonzernen weiter einen Freibrief für ihre längst abgeschriebenen Kraftwerke ausstellt. Damit würde den aktuellen bayerischen Boombranchen Wind, Sonne und Biomasse langfristig der Boden entzogen.“

 

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