Zur Informationsversammlung über die Planungen zur B 26n am Donnerstagabend in Laudenbach waren über 30 Zuhörern gekommen. Eingeladen hatten die beiden grünen Stadträte Horst Wittstadt und Gerhard Kraft.

Norbert Gehrig (Sprecher des Vereins Bürger und Kommunen gegen die Westumgehung Würzburg e.V./ BI B 26n)  der Ortsgruppe Duttenbrunn und Günter Krönert der zweite Vorsitzende der Bi B 26n aus Duttenbrunn machten anhand der bisher veröffentlichten Plänen und Karten des Bauamtes Würzburg deutlich, was auf die Laudenbacher zukommen könnte. Im schlimmsten Fall, so Gehrig, werde die Trasse 350 Meter von der Ortsrandbebauung Richtung Himmelstadt vorbei führen. Die Mainquerung werde mit einer bis zu 70 Meter hohen Brücke, je nach Variante, das Maintal durchschneiden. Je nach Windrichtung sei dann der Autobahnlärm bis in den Ortskern zu hören. Vor allem nachts, wenn die meisten sonstigen Geräusche des Alltages verstummten, würde hier eine zusätzliche Belastung für die Laudenbacher Siedlung entstehen.

Sowohl Gehrig als auch Krönert machten deutlich, dass die BI B 26n keinesfalls grundsätzlich gegen Straßen ist. „Wir brauchen zielgenaue lokale und regionale Lösungen und keine Transitautobahn, die zusätzlich bis zu 20.000 Fahrzeuge am Tag durch unseren Landkreis lenkt.“ Selbstverständlich würde man sich gegen eine bedarfsgerechte Bundestraße, ohne Transitcharakter von Arnstein bis Karlstadt nicht verschließen, da man auch die Sorgen und Nöte der Anlieger in den Werntalgemeinden sehr hoch bewerte. „Wir setzen uns für den Erhalt unserer Heimat ein“, betonten sie mehrfach. Die geplante Autobahn löse keine Probleme, sie schaffe nur neue.

Aus dem Zuhörerkreis kamen kritische Stimmen, die die Autobahnplanung strikt ablehnten. Die zusätzlichen Belastung stünden in keinem Verhältnis zum Nutzen war die Meinung einiger Bürger. „Nur weil ich einmal im Jahr vielleicht 20 Minuten früher auf einer Autobahn bin, um in den Urlaub zu fahren, brauche ich diese Straße nicht“, meinte einer. Zumal irgendwo an der nächsten Baustelle eh die Zeit wieder im Stau verloren gehe. Wer von der Ansiedlung neuer Unternehmen und der damit erwarteten Schaffung neuer Arbeitsplätze träume, müsse nur nach Arnstein, Hammelburg oder entlang der A 71 schauen  dort führe die Autobahnnähe keineswegs zu auffälligen Neuansiedlungen.

Die grünen Stadträte forderten ein Zukunftskonzept für Karlstadt, dass ohne die Straße auskommt. Es sei Kreativität gefordert. Fraktionsvorsitzende Heike Metzger erinnerte daran, dass eine Fortschreibung des sogenannten Leitbildes und eine ausgiebige Diskussion darüber wohin sich die Stadt entwickeln soll, seit langem überfällig sei. Sich hinzusetzen und einfach abzuwarten, was in 15 Jahren nach der möglichen Fertigstellung der Autobahn wirtschaftlich in Karlstadt passiert, sei beschämend wenig.

Nach einer ausführlichen Diskussion wurde klar, dass vielen erst durch die Vorstellung des Zwischenberichtes der Umweltverträglichkeitsprüfung durch das Bauamt Würzburg im März und April dieses Jahres, erst richtig bewusst werde, welcher Moloch da auf unseren liebens- und lebenswerten Landkreis Main-Spessart zukommen könne. Vor allem die Gemeinden Laudenbach, Himmelstadt und Heßlar würden unverantwortlich hoch belastet.

Stadtrat Wittstadt appellierte nochmals an die Bürger: „Jetzt ist die Zeit, um mit aller Macht dieses unsägliche Projekt zu verhindern.“

Weitere Informationen zum Thema unter: www.msp-autobahn.de

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