Auf ihrer jüngsten Kreisversammlung am vergangenen Montag in Marktheidenfeld diskutierten die Kreisgrünen das Landtagswahlprogramm, das am kommenden Wochenende in Augsburg vom Parteitag beraten und verabschiedet wird. Delegierter Erich Hinderer (Thüngen) stellte unter anderem die Schwerpunkte Nachhaltigkeit, Klima und Energie vor. Er stellte fest, dass das Prinzip der Nachhaltigkeit das Leitmotiv grüner Politik ist. Das bedeutet, so zu Leben und zu Wirtschaften, dass die Chancen von Menschen in anderen Regionen der Welt und die Chancen künftiger Generationen auf eine lebenswerte Zukunft intakt bleiben. Nachhaltige Politik setzt sich für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen durch konsequenten Schutz des Erdklimas, der Ökosysteme und der Artenvielfalt ein. Nachhaltige Politik steht für eine Wirtschaftspolitik, die der Begrenztheit der Ressourcen Rechnung trägt. Nachhaltige Politik ist eine Politik der Teilhabe und des sozialen Ausgleichs, die sozialer Spaltung und Ausgrenzung entgegen wirkt. Wirtschaftlicher Erfolg und Nachhaltigkeit sind dabei keine Gegensätze, sondern bedingen einander: angesichts des fortschreitenden Klimawandels und der zunehmenden Knappheit von Ressourcen kann hohe Lebensqualität nur gesichert werden, wenn sich die Produktion und der Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen an den geänderten Voraussetzungen orientieren. Die ungebremste Nachfrage nach Erneuerbaren Energien und ökologischen Lebensmitteln sind nur zwei Beispiele dafür, dass sich mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben lassen. Durch entsprechende Weichenstellungen in der Energie-, Verkehrs-, Umwelt- und Wirtschaftspolitik
können dafür die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden.
Wir müssen Ernst machen mit dem Klimaschutz, wenn wir eine stärkere Erwärmung des Erdklimas mit katastrophalen Folgen verhindern wollen. Bis 2050 müssen die
28 Industrieländer mindestens 80% der Treibhausgase einsparen. Die Absenkung um
29 mindestens 40% bis 2020 ist das Zwischenziel. Die bayerischen Grüne fordern deshalb eine Wende beim Klimaschutz in Bayern. Als großes und wirtschaftlich starkes Bundesland hat Bayern eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, ob Deutschland seiner internationalen Verantwortung beim Klimaschutz gerecht wird. Klimaschutz in Bayern darf nicht länger ein Randthema der Politik der Staatsregierung sein. Wir brauchen klare und ambitionierte Ziele und Rahmenbedingungen im Klimaschutz, konkrete Maßnahmen und eine regelmäßige Überprüfung. Klimaschutz muss in das Zentrum der Landespolitik rücken. Da die bayerische Staatsregierung jahrzehntelang einseitig auf die Atomenergie gesetzt und die damit verbundenen Risiken ignoriert hat, steht Bayern vor der doppelten Herausforderung, gleichzeitig den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die wegfallenden Kapazitäten der Atomkraftwerke zu ersetzen. Bayern kann zum Vorreiter bei den Energiespartechnologien und bei den Erneuerbaren Energien werden. Durch dieNutzung heimischer Potenziale und die deutliche Verminderung des Imports vonRohstoffen wie Uran und Erdöl bleibt die Wertschöpfung im Land und wir werden weniger anfällig für die stark steigenden Rohstoffpreise und mögliche Versorgungsengpässe.
Stellvertretender Kreisvorsitzender Gerhard Kraft beglückwünschte Bürgermeister Dr. Wieland Gsell zur seiner Wahl als Vorsitzenden der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen. Außerdem nahmen die Anwesenden die Wahl von Bärbel Imhof zur 2. Bürgermeisterin von Lohr und von Klaus Hofmann zum 3. Bürgermeister von Burgsinn wohlwollend zur Kenntnis und beglückwünschten die beiden ebenfalls.