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Mit einem Zuwachs von fast 93 000 Stimmen und dem Gewinn eines weiteren Sitzes im Kreistag steht für den Landratskandidaten der Grünen, Gerhard Kraft, fest: „Wir sind die Wahlgewinner. Ich habe mein Ziel erreicht: Main-Spessart ist grüner geworden.“
Beachtliche Stimmenzuwächse, vor allem in Karlstadt hätten ihm und seiner Partei Rückenwind gegeben. „Unsere inhaltlich kontinuierliche Sacharbeit hat sich ausgezahlt“, so der Vorsitzende der Kreistagsfraktion. „Das ist Auftrag für uns, noch stärker als bisher ökologische Themen in den Vordergrund zu stellen.“ Er freue sich auf die Zusammenarbeit in der neuen Fraktion, der neben Bärbel Imhof, Simone Tolle, Horst Wittstadt auch die beiden „Neuen“ Heike Metzger und der Rienecker Bürgermeister Wolfgang Küber angehören.
Erfreut zeigte sich die Kreisvorsitzende der Grünen, Simone Tolle, über das Ergebnis:
„Wir hatten mit Gerhard Kraft einen erfahrenen, sehr kompetenten Kandidaten. Er hat es verstanden, grüne Inhalte zu transportieren und das erfolgreich in Stimmen für unsere Liste umzuwandeln.“ Erstmalig in der nunmehr 25-jährigen Geschichte des Kreisverbandes habe man ein zweistelliges Resultat erreicht. Mit Wolfgang Küber stellen die Grünen einen Bürgermeister und Dr. Wieland Gsell hat in Zellingen hervorragende Aussichten um in der Stichwahl gegen einen müden Amtsinhaber zu gewinnen. Dies sei auch in Bayern für grüne Verhältnisse herausragend. Heike Metzger (Karlstadt) und Bärbel Imhof (Lohr) hätten respektable Ergebnisse bei den Bürgermeisterwahlen erzielt. Auch die alternativen Listen im Sinngrund waren sehr erfolgreich.
Für die Stichwahl um den Landrat ginge es nun darum, Inhalte in den Vordergrund zu stellen, so die Kreisvorsitzende Simone Tolle. Auf Vorschlag des Vorstandes beschloss die Kreisversammlung am Donnerstag, keine Empfehlung für einen der beiden Landratsbewerber abzugeben. Die BürgerInnen seien mündig genug, um sich selbst ein Urteil zu bilden.
Das Ergebnis der Kreistagwahl sei für die Grünen jedoch Auftrag, den BürgerInnen eine Entscheidungshilfe anzubieten. Deshalb habe die Kreisversammlung einen Fragenkatalog verabschiedet, der an die beiden Kandidaten verschickt werde. Die Antwort soll dann auf der Homepage der grünen Abgeordneten Simone Tolle (www.tolle-simone.de) veröffentlicht werden. Der Fragenkatalog sei zudem ein zusätzlicher Impuls für den Wahlkampf, so Gerhard Kraft, denn es gehe in erster Linie um Sachfragen und dann darum, welche Person sie am besten löse. Die Grünen in Main-Spessart würden damit Ihrem Wahlauftrag gerecht. Horst Wittstadt rief die BürgerInnen auf, zur Wahl zu gehen und den Fragenkatalog als Entscheidungshilfe zu nutzen.
Die Fragen an die Kandidaten:
1. Chancenregion Main-Spessart - Leitbild
Der Prognos-Zukunftsatlas 2007 weist dem Landkreis Platz 227 von 439 zu. Er bescheinigt dem Landkreis einen ausgeglichenen „Chancen-Risiko-Mix“.
Wo sehen Sie Ihren Beitrag als zukünftiger Landrat, um Main-Spessart weiter nach vorne zu bringen?
Wo sehen Sie künftige Entwicklungschancen und wie wollen Sie zu Ihrem Ausbau beitragen?
Halten Sie die Erarbeitung eines Leitbildes für den Landkreis für sinnvoll? Wenn nein, warum nicht, wenn ja, wie wollen Sie die Entwicklung eines Leitbildes angehen?
2. Das sog. „Marquardt-Gutachten“, ein vor Jahren vom Landkreis in Auftrag gegebenes Gutachten stellt fest: „Alle Orte des Landkreises haben u.E. aber eine wirtschaftlich bedeutsame Chance nur im intensiven Miteinander“. Die Grünen im Landkreis sind der Meinung, dass wir ein Wirtschaftskonzept mit einer Vernetzung der kommunalen Interessen brauchen.
Halten Sie ein Wirtschaftskonzept, das die kommunalen Interessen vernetzt, für notwendig?
Wenn ja, wie sollen Sie diese Aufgabe angehen?
Wenn nein, warum nicht?
3. Kommunale Aufgabe Klimaschutz
Wie wollen Sie zügig ein konsequentes Energiemangagement (systematische Erfassung von Verbräuchen, Einsparpotenzialen etc.) in der Landkreisverwaltung einführen und umsetzen?
Mit welchen konkreten Konzepten könnte der Landkreis aus Ihrer Sicht den Anteil an Erneuerbaren Energien steigern?
4. Bildungsstandort Main-Spessart
Die Zukunft unseres Landkreises liegt im Ausbau des Bildungsniveaus. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung weist dem Landkreis unter dem Aspekt der Bildungswanderung (= Wanderungssaldo der 18- bis 20-jährigen (ein hoher Wert weist auf eine hohe Attraktivität für Studierende und Auszubildende hin)) einen Wert von – 22,9 (zum Vergleich: Bayern + 17,7) zu.
Wie wollen Sie die Attraktivität des Bildungsstandortes Main-Spessart steigern?
5. Tourismus
Der Tourismus ist ein starkes Standbein im Landkreis.
Wie kann sanfter Tourismus aus ihrer Sicht in Main-Spessart gefördert werden?
6. Verkehrsinfrastruktur – B 26n
Die Grünen schlagen anstelle der B 26n kleine, regionale Lösungen vor. Welche verkehrliche Erschließung kommt für Sie für den Landkreis in Frage?
7. Klinikum Main-Spessart
Der Kreistag hat in den letzten Jahren mit Hilfe aller Beschäftigten ein sehr erfolgreiches Krankenhauskonzept auf den Weg gebracht.
Wie stellen Sie sich den weiteren Weg des Klinikums Main-Spessart vor?
Wird es weiterhin aus den Reihen des Kreistages eine Arbeitsgruppe für das Klinikum in der bisherigen Zusammensetzung geben?
Wollen Sie die bisherige Rechtsform beibehalten?
8. Haushaltskonsolidierung
Der Kreistag hat für dieses Jahr das Ziel „Nettoneuverschuldung Null“ bei gleichzeitiger Senkung der Kreisumlage umsetzen können. Bereits für das nächste Haushaltsjahr sind jedoch Einnahmenrückgänge zu erwarten.
Mit welchem Konzept wollen Sie zu einer Haushaltskonsolidierung beitragen?
9. Demografischer Wandel
Die Bevölkerung wird im Landkreis bis 2020 um 3,7 % zurückgehen (Quelle: Bertelsmann-Stiftung), die Zahl der MitbürgerInnen mit hohem Lebensalter wird prozentual zunehmen.
Welche Herausforderungen sehen Sie im demografischen Wandel und wie wollen Sie ihnen begegnen?
Halten Sie einen Seniorenbeirat oder einen eigenen Ausschuss im Landkreis für ein sinnvolles Instrument, um den Bedürfnissen dieser Altersgruppe gerecht zu werden?
Wie ist Ihre Meinung zu einem sog. „Jugendparlament“, welche anderen/zusätzlichen Möglichkeiten können Sie sich vorstellen, um die Jugend stärker für die Kommunalpolitik zu interessieren? Was wollen Sie dazu beitragen?
10. Frauenanteil
Der Frauenanteil im Kreistag ist von 23 % (2002) auf 28 % (2008) angestiegen. Wie wollen Sie zu einer weiteren Partizipation von Frauen an kommunalen Mandaten beitragen? Welche Rolle könnte aus Ihrer Sicht hierbei die Gleichstellungsbeauftragte spielen?
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