Eine positive Bilanz der Landtags- und Bezirkstagswahlen zogen die Mitglieder der Grünen im Landkreis anlässlich ihrer jüngsten Kreisversammlung vergangene Woche.
So sei es gelungen, die positive Entwicklung des Kreisverbandes bei Wahlen fortzusetzen. Für den Bezirkstag erreichte die Direktkandidatin Bärbel Imhof erstmals ein zweistelliges Ergebnis für die Grünen in Main-Spessart. Mit 25 125 Stimmen unterfrankenweit gelang ihr ein Spitzenergebnis. In ihrer Heimatstadt reichte sie mit 19,7 % einen hohen Wert, den sie auf ihre Jahre lange gute inhaltliche Arbeit und ihren hohen Bekanntheitsgrad zurückführte. Bemerkenswerte Ergebnisse über 10 % erreichte sie vor allem in den Städten und Kommunen, die sich gegen den Bau der B 26n aussprechen. So z.B. in Steinfeld, wo Imhof 16,4 % der Erststimmen und die Partei 9 % der Zweitstimmen gewinnen konnten. Imhof zeigte sich froh und glücklich, dass die Grünen in Unterfranken ein Mandat hinzugewonnen hätten und mit Michael Gerr aus Würzburg nun einen weiteren Bezirksrat stellten.
Die grüne Landtagsabgeordnete Simone Tolle habe mit einem Erststimmenergebnis von 8,9 % ein gutes Resultat erzielt. Mit einem Zuwachs von 1000 Stimmen liege der Main-Spessarter Kreisverband bei den Grünen in Unterfranken an erster Stelle.
Erfreulich sei auch, dass der Zuwachs aus eigener Kraft erfolgt sei und die Grünen in Main-Spessart nicht auf hohe Verluste anderer Parteien angewiesen seien, um Zugewinne zu verzeichnen.
Überaus bemerkenswert beurteilten die Grünen auch das sehr gute Zweitstimmenergebnis der grünen Stadt- und Kreisrätin Heike Metzger. Sie habe im Vergleich der grünen unterfränkischen Listenkandidatinnen das beste Zweitstimmenergebnis erzielt.
Simone Tolle, die als Spitzenkandidatin der grünen Liste in Unterfranken antrat, zieht wieder in den bayerischen Landtag ein. Dort will sie ihre Arbeit im Bildungsausschuss fortsetzen. Die CSU sei auf diesem Gebiet reformunfähig. Gymnasien und Realschulen litten an akutem Lehrermangel, den die CSU durch ihre rigide Sparpolitik verursacht habe. Insgesamt habe die CSU in den letzten 4 Jahren im Schulbereich mehr als 300 Stellen abgebaut.
Tolle kritisierte in diesem Zusammenhang die FDP, die sich bereitwillig zum Bettvorleger der CSU gemacht habe. Der FDP Kandidat Hellbrück müsse nun erklären, warum die Stimmen für die FDP nun dazu dienen, eine Partei zu unterstützen, die Bildungspolitik aus dem letzten Jahrtausend betreibe. „Die bayerischen Kinder haben mehr verdient als 2 Fraktionen, die sich bildungspolitisch wie 2 eingeschlafene Füße gerieren.“ Sie werde deshalb weiter für eine kindgerechte und moderne Bildungspolitik kämpfen, die das Kind in den Mittelpunkt stellt und die Schule im Ort lässt.
Die CSU, so Tolle, habe diese historische Niederlage verdient, da sie arrogant und selbstherrlich an den Menschen vorbeiregiert habe. Die neue grüne Landtagsfraktion werde deutlich machen, dass die Grünen den Freistaat regieren können. Tolle sieht die nächsten 5 Jahre deshalb als Chance, grüne Konzepte verstärkt mit der Bevölkerung zu kommunizieren und bei den Menschen dafür zu werben.