Günter Krönert, 2. Vorsitzender des Vereins Bürger und Kommunen gegen die Westumgehung Würzburg/B 26n e.V. aus Duttenbrunn referierte über den aktuellen Stand zur B 26n in Lohr.

„Mit rund 2300 Einzelmitglieder, 29 Körperschaften und 20 Kommunen ist der Verein eine der größten Bürgerinitiativen in Nordbayern“, begann Krönert seinen Vortrag.

Auch nach der Vorstellung der Umweltverträglichkeitsstudie und den neuen Planungen für die B 26n würden alle Mitgliedsgemeinden den Verein weiterhin unterstützen.

Bei seinen Ausführungen konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Mitgliederzahlen der Initiative derzeit auch die einzigen wirklich verlässlichen Zahlen seien. Er hinterfragte die vom Staatlichen Bauamt Würzburg bereitgestellten Daten. Wenn zwischen Lohr und Rechtenbach am Tag 7600 Autos fahren, über Rechtenbach hinaus aber nur 4900, dann müsste dies ja bedeuten, dass die restlichen Fahrten nur durch Pendelverkehr zwischen den beiden Orten hervorgerufen werde. Das könne aber auf Grund der Einwohnerzahl gar nicht sein.

Von derartigen Ungereimtheiten abgesehen gehe man – im Vergleich zu Untersuchungen aus dem Jahr 2007 – jetzt von einem Rückgang des Gesamtverkehrs um bis zu fünf Prozent bis zum Jahr 2025 aus. Das läge unter anderem daran, dass nach der neueren Untersuchung mit einem stärkeren Bevölkerungsrückgang im Landkreis gerechnet werde. In Main-Spessart wird von über acht Prozent gesprochen.

In den Unterlagen und Studien finden sich zudem unrealistischen Zahlen und Prognosen im Bezug auf die Zunahme von Arbeitsplätzen in den kommenden Jahren. In Lohr soll es einen Zuwachs von 1200 Arbeitslätzen geben. Zusätzliche Straßen würden nicht zwangsläufig mehr Arbeitsplätze zur Folge haben, „das kann man am Weggang von Siemens aus Bad Neustadt sehen“, verwies der Referent auf die Realität. Auf der A71 sei zurzeit nur die Hälfte des prognostizierten Verkehrsaufkommens vorhanden.

Mit Kosten von derzeit vom Bauamt genannten 491 Mio. € und stark rückläufigen Verkehrszahlen hätte die Straße heutzutage keine Chance in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen zu werden. Der Zubringer nach Lohr kostet nochmal 34 Millionen und stehe bisher weder im Bundesverkehrswegeplan noch im bayerischen Staatstraßenausbauprogramm. Krönert: „Der Zubringer ist eine Luftnummer.“

Ortsvorsitzende Bärbel Imhof, zugleich zweite Bürgermeisterin von Lohr machte, ihrem Ärger Luft: „Das ist doch nur die Beruhigungspille, um die Zustimmung der Lohrer zu den Plänen zu bekommen“. Es könne sei zwar nicht auszuschließen, dass Steinbach durch den Zubringer geringfügig vom Durchgangsverkehr entlastet werde, aber wenn der nicht kommt dann werde sich die Belastung auf bis zu 8000 Fahrzeuge pro Tag verdoppeln.

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