Grüß Gott meine sehr geehrten Damen und Herren,

als erstes möchte ich Sie beglückwünschen.
Ich möchte Sie beglückwünschen, dass Sie mit im Boot sind.
Mit im Boot gegen die B 26n.
Vielen, herzlichen Dank dafür.

In Main-Spessart gibt es nach wie vor noch viel Landwirtschaft und das ist gut so. Auch wenn, wie überall im Land, das Höfesterben noch nicht zu Ende ist. Die Zahl der Vollerwerbslandwirte hat in den vergangenen Jahrzehnten auch bei uns stark abgenommen, weist die Statistik aus. Immer weniger junge Menschen sind bereit, sich auf den Beruf Bauer einzulassen. Es gibt immer weniger Hofnachfolger. Zuviel Arbeit, zu wenige Lohn. Zuviel Risiko und zu wenig Perspektiven.

Die meisten Menschen wissen gar nicht mehr, dass es ohne die Bauern an den wichtigsten Lebensgrundlagen, nämlich den Nahrungsmitteln, fehlen würde. Vergessen Sie dabei bitte auch nicht, dass das allerwichtigste Lebensmittel das Wasser ist. Ohne dieses Lebensmittel Nummer eins, läuft gar nichts auf diesem Planeten.

Den meisten fehlt der Bezug zur bäuerlichen Landwirtschaft, sie haben keine Verbindung mehr. Hier ist es besonders wichtig, den Kontakt wieder herzustellen.

Mit Aktionen wie dem Tag des offenen Hofes oder durch Direktvermarktung können Sie wesentlich dazu beitragen, dass das Verständnis für Ihren Beruf wieder wächst. Die Milch kommt nicht aus dem Tetrapak oder von der lila Kuh und Brot oder Kartoffelchips haben als Grundlage Ihre Erzeugnisse. Bier ist ohne Landwirtschaft nicht möglich, sieht man von synthetisch produziertem ab.

Die Erzeugerpreise steigen seit wenigen Jahren, nach jahrzehntelanger Talfahrt wieder an. Das Angebot auf dem Markt wird knapper und die weltweite Nachfrage wird größer. Die Zunahme von Weltbevölkerung und die Zunahme klimatisch bedingter Ernteausfälle weltweit, sind dafür mit ursächlich.

Wie können wir dem begegnen? Bestimmt nicht durch die permanente Versiegelung landwirtschaftlicher Flächen. Die B 26n wäre, wie Sie richtig erkannt haben, eine solche Flächenversiegelungsmaßnahme, die Hunderte von Hektar Ackerfläche kostet.

Zum Beispiel müssten dagegen still gelegte Flächen unbürokratisch reaktiviert werden können. Die Fruchtfolge Ackerland - Grünland – Bauerwartungsland muss durchbrochen werden.

Wo liegen die Perspektiven?

Viele von Ihnen machen es schon:

Direktvermarktung, ab Hof-Verkauf, Ferien auf dem Bauernhof, Umstellung auf ökologische Landwirtschaft, Energiewirt.

Das sind nur einige Stichwort, die mir spontan einfallen.
Frische aus Main-Spessart ist auch ein erfolgreiches Modell um einen besseren Absatz und mehr Verdienst zu haben.



Ich möchte zwei Punkte herausgreifen: das ist zum einen die ökologische Landwirtschaft und zum anderen die Biomasse.

Wir haben die Situation, dass das Angebot aus Deutschland in sehr vielen Bereichen, die Nachfrage an Bionahrungsmitteln nicht decken kann. Hier besteht eine der größten Chancen für die bäuerliche Landwirtschaft. Insbesondere in Nieschenbereichen gibt es noch Möglichkeiten. Ich war vor kurzem bei der Firma biosanica in Steinfeld. Die veredeln biologisch angebaute Erzeugnisse zu Feinkostprodukten und produzieren z.B. Apfelchips. Die suchen händeringend nach Anbauflächen für Apfelbäume oder nach Lieferanten von Bioäpfeln aus dem Landkreis, die ihnen ohne lange Transportwege die Äpfel liefern. Es sind größere Mengen, die da gebraucht werden, etwa 5-600 Kilogramm am Tag.  Das ist auch eine Chance.

Eine Entwicklung, die mir nicht so gefällt, weil es auch so nicht gedacht war, ist die Entwicklung im Biomassebereich. Die ursprüngliche Idee war, sowieso anfallende Biomasse wie Stroh, Grünschnitt, Gülle, Mist usw. durch Biogasanlagen in Wärme und Strom umzuwandeln. So weit, so gut. Dann kam der Anbau nachwachsender Rohstoffe dazu. Vielleicht auch noch gut, wenn dies ohne überdurchschnittlich hohen Chemiekalieneinsatz und nicht zu Lasten der Nahrungsmittelproduktion geht. Was für mich allerdings nicht mehr nachvollziehbar ist, ist der Einsatz von Nahrungsmitteln wie Getreide zur Verbrennung. Ich glaube aus ethischen und moralischen Gründen, sollte drauf verzichtet werden.

Eine ganz große Bitte noch zum Schluss:
Lassen Sie die Finger von der Gentechik.
Diese Technologie bedeutet zuerst den Eingriff in die Schöpfung.
Diese Technologie ist nicht mehr rückholbar, ist sie erst einmal in der Natur frei gesetzt.
Die Folgen dieser Technologie sind nicht kalkulierbar.
Die Technologie ist eine Bedrohung für alles Leben auf diesem Planeten.
Sie brauchen diese Technologie nicht und wir Verbraucher wollen sie nicht.
Kommen Sie auch hier mit ins Boot.
Sagen Sie nein zur sogenannten grünen Gentechnik.
Tun Sie es unserer Schöpfung zuliebe.

Vielen Dank.

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>